In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 wütete der Orkan Kyrill mit Windgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h durch Lückert.
Als der Himmel tobte, fingen die Ziegel an zu zittern und die Häuser ächzten und stöhnten. Mir ging damals echt der Stift, denn der Strom war ausgefallen und im Kerzenschein sah ich, wie sich die Scheiben meiner Terrassentüren unter den Sturmböen bogen, so dass sich mein Spiegelbild darin verzerrte. Regen und Hagel hämmerten dabei so unablässig auf das Glas ein, dass es jede Sekunde zu bersten drohte.
Währenddessen fegte der Wind die ersten Ziegel vom Dach, deren Krachen man beim Aufschlagen auf den Boden wegen des infernalischen Windgetöses nur erahnen konnte.
„Bitte kein Sturm im Wohnzimmer… bitte, bitte, bitte…“ dachte ich, während ich zusah, wie draußen das Carport-Dach langsam aber sicher aufgerollt wurde, als sei es eine Sardinendose.
Als sich der Himmel am nächsten Morgen beruhigt hatte, konnte der Schaden überall im Dorf begutachtet werden. So fand sich z.B. das Dach von Päddys Gartenhäuschen mehr oder weniger in Marios Garten wieder. Und auch mein Carport hatte sich teilweise in seine Bestandteile zerlegt. Kaum jemand in Lückert, der ungeschoren davon gekommen war. Aber insgesamt war es hier noch recht glimpflich abgegangen, wenn man bedenkt, dass der Orkan europaweit 47 Menschenleben gefordert hatte.